Die ersten 150 Jahre
Entstanden ist das Museum um 1820/25 als «Naturalien-Kabinett der höheren Lehranstalt» in Luzern, dem damaligen Gymnasium. Bereits Anfang des 18. Jahrhunderts existierte aber in Luzern schon ein naturkundliches Museum, das Museum Lucernense Langianum von Karl Niklaus Lang. Seine Bestände kamen später in das Kloster St. Urban und nach dessen Aufhebung 1848 in Kantonsbesitz. 1849 wurden die Objekte aus dem Museum Lucernense Langianum mit den Beständen des Naturalienkabinetts in ein für das Museum und die Kantonsbibliothek neu erbautes Gebäude am Franziskanerplatz zusammengeführt (heute Sitz der kantonalen Finanzverwaltung). In den folgenden 120 Jahren erlebte das Natur-historische Museum, wie es ab 1894 genannt wurde, eine wechselvolle Geschichte an verschiedenen Standorten. Ab 1937 waren seine Bestände grösstenteils jahrzehntelang in verschiedenen Kellern und Estrichen magaziniert, bis sie 1976 endlich im neu rekonstruierten Waisenhaus am Kasernenplatz zeitgemäss untergebracht werden konnten. 1978 konnte das Museum unter der neuen Bezeichnung «Natur-Museum Luzern» am heutigen Standort wiedereröffnet werden.
Gebäude nach historischem Vorbild
Das Museumsgebäude ist viel jünger, als es scheint. Es ist nämlich ein Neubau von 1976, hat aber ein historisches Vorbild. 1808/11 wurde das alte Waisenhaus von Jakob Singer ca. 200 m nordwestlich vom heutigen Standort erbaut. Beim Nationalstrassenbau in den 1970er Jahren stand das Gebäude dem Anschlusswerk der N2 im Wege. Da es unter Denkmalschutz stand, wurde es abgebrochen und am heutigen Standort als Rekonstruktion äusserlich originalgetreu neu aufgebaut – auf Kosten des Nationalstrassenbaus! Für den Kanton Luzern bot sich die einmalige Gelegenheit, in diesem «geschenkten» Gebäude endlich sein naturkundliches Museum zeitgemäss einzurichten.
Das Natur-Museum Luzern
Im September 1978 öffnete das Natur-Museum Luzern nach zweijähriger Einrichtungszeit die erdgeschichtliche und archäologische Ausstellung im 1. Stock. 1981 folgte der erste Teil der Ökologie-Ausstellung und 1984 die permanente Zoologie- und Botanikausstellung. Nebst den permanenten Ausstellungen wurde von Anfang an grosses Gewicht auf attraktive Sonderausstellungen gelegt. Originalität, lebende Tiere und ein hoher Standard in Ausstellungstechnik und -Design gehören zu den Markenzeichen des Natur-Museums Luzern.
Für seine Ausstellungen erhielt das Natur-Museum Luzern viel Anerkennung. 1987 wurde es im Rahmen des Wettbewerbs «Europäisches Museum des Jahres» für seine permanenten Ausstellungen speziell ausgezeichnet. 2003 gewann es für seine Ausstellung «Wunderwelt Insekten» den «Prix Expo 2003» der Schweizerischen Akademie der Naturwissenschaften. Auszeichnungen erhielten auch zahlreiche Ausstellungsplakate und unser Präparator an entsprechenden nationalen und internationalen Wettbewerben.
Museum Luzern
Seit 2023 sind das Natur-Museum und das Historische Museum Luzern als Museum Luzern unterwegs. Gemeinsam beleuchten sie Themen aus Natur, Geschichte und Gesellschaft. Ein neues gemeinsames Museum ist am Entstehen.